Inselfluch by Michelsen Kerstin

Inselfluch by Michelsen Kerstin

Autor:Michelsen, Kerstin [Michelsen, Kerstin]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-03-03T23:00:00+00:00


Die Stimmung am Frühstückstisch war düster und gedrückt. Um des Kindes willen rissen sich alle zusammen. Als Erik Sebastian die Butter über den Tisch reichte, zitterte seine Hand. Silke sah noch hohler und übernächtigter aus als am Vortag, falls das überhaupt noch möglich war. Vielleicht hatte sie überhaupt nicht geschlafen.

Nach dem Essen ging Heidi mit Philippa an den Strand. Erik und Sebastian hatten den Frauen den genauen Ort verschwiegen, wo sie Corinna geborgen hatten. Es war nicht notwendig gewesen, darin waren sie sich einig. Der Strand war der einzige Ort, wo Philippa gern hinging. Das durften sie ihr nicht nehmen. Es war so schon alles verwirrend und traurig genug.

Als sie fort waren, gingen Erik und Sebastian zum Schuppen hinüber.

«Sicher ist sicher», hatte Erik gemeint. «Lass uns lieber zusammen gehen!»

Er trug einen Teller mit Butterbroten, Sebastian hatte sich zwei Flaschen mit Wasser unter den Arm geklemmt. Sie konnten den Gefangenen schließlich nicht verhungern und verdursten lassen.

Andreas empfing sie mit wütendem Geheul, sobald sie die Schuppentür öffneten.

«Da seid ihr ja endlich! Mann, Leute, ich bin es nicht gewesen! Jetzt bindet mich endlich los!»

Er rüttelte an den Seilen, mit denen sie ihn an einen Pfosten im hinteren Teil des Schuppens gefesselt hatten. Früher einmal hatte das Gebäude wohl als Stall und Scheune gedient, jetzt war es bis in die hinterste Ecke mit Gerümpel vollgestellt. An der rechten Wand neben der Tür hingen fein säuberlich aufgereiht alle möglichen Geräte, wie Schaufeln, Schneeschieber und kleineres Werkzeug. Sie hatten am Vorabend nur eilig eine Nische an der Rückwand für Andreas freigemacht. Sie hatten einige Meter Seil gefunden und ihn angebunden, dann hatten sie alles, was auch nur entfernt als Waffe dienen könnte, aus seiner Reichweite entfernt. Sie hatten ihm sein Kissen, eine Decke sowie ausreichend Wasser und Nahrung für die Nacht dagelassen. Dann hatten sie ihn sich selbst überlassen und die Tür fest verriegelt.



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